Original Titel: 9
Genre: Animation, Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: ca. 79 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Shane Acker
Drehbuch: Timur Bekmambetow, Tim Burton, Dana Ginsburg, Jim Lemley
Musik: Deborah Lurie, Danny Elfman
Original-Synchronisation:
Elijah Wood (9)
Fred Tatasciore (8)
Jennifer Connelly (7)
Crispin Glover (6)
John C. Reilly (5)
Martin Landau (2)
Christopher Plummer (1)
“Wir hatten solches Potenzial, solche Möglichkeiten. Doch
wir vergeudeten unser Talent, unsere Intelligenz. Unser blindes Streben nach
Technologie beschleunigte nur den Untergang. Unsere Welt neigt sich dem Ende
zu. Doch das leben muss weiter gehen…”
Wer oder was in einer post-apokalyptischen Welt überlebt,
nachdem wir uns in unserer Überheblichkeit im Endeffekt selbst zerstört haben,
zeigt uns Regisseur Shane Acker in seinem 2009 erschienenen Film „#9“, welcher
auf seinem gleichnamigen Kurzfilm basiert.
9, eine Puppe aus Stoff und Metall, erwacht in einem
düsteren Zimmer. Als er nach draußen blickt erkennt er, dass er in einer
zerstörten Welt aufgewacht ist. Nachdem er einen seltsamen Gegenstand auf dem
Boden findet und aus dem Fenster des kaputten Hauses einen Gleichgesinnten
erblickt, macht er sich auf den Weg hinab auf die Straße. Dort lernt er den
älteren 2 kennen. Doch schon bald werden die beiden von einer Kreatur aus
Metall und Schrott angegriffen, die schließlich 2 in eine Fabrik entführt. 9 bricht
kurz darauf zusammen und wacht in einer Kathedrale auf. Im Schutz des alten
Gebäudes leben 5, 1, 8 und 6 - weitere Puppen wie 9. 1 erzählt ihm, dass es
einen Krieg zwischen Menschen und Maschinen gab, der alles zerstörte. Gegen den
Willen von 1 ziehen 9 und 5 los, um 2 zu retten. In der Fabrik treffen sie auf
die verschollene Kämpferin 7. Mit dem seltsamen Gegenstand erweckt 9
ausversehen eine riesige Maschine, welche 2 tötet. Gemeinsam schaffen die
übrigen zu entkommen. 7 führt sie in eine alte Bibliothek, wo sie die Zwillinge
3 und 4 treffen. Mit der Hilfe von 9 finden sie heraus, dass sie alle doch mehr
verbindet als sie glauben.
„#9“ ist ein schön anzusehendes Animationsabenteuer in einer
Welt, die in einer fiktiven Zeitlinie schon Mitte der 40er ihr Ende fand. Auch
wenn einige Oberflächen zwar sehr texturarm sind, so ist das
post-apokalyptische sogar post-menschliche Endzeitszenario um die Stoffpuppen 1
bis 9 ein interessant gestaltetes Werk. Düster gehalten mit einem Hauch von
Steampunk ist „#9“ ohne Zweifel ein nett anzusehender Film. Die Story ist stets
klar, nachvollziehbar und weist keine großen Komplexitäten auf. Dennoch fallen
mir einige unverständliche Aspekte ein, die die Inszenierung fragwürdig wirken
lassen. Ein Beispiel: 1, 3, 4, 6, 7, sowie 9 entkommen der Maschine B.R.A.I.N.
und zerstören mit einem einzigen Fass das Fabrikgebäude. Da finden sie einen
Plattenspieler und hören allesamt „Somewhere over the Rainbow“. Alle Puppen
sind gut gestimmt in Feierlaune bis B.R.A.I.N. aus dem Rauch auftaucht. Niemand
machte sich großartig Sorgen oder Gedanken um die verlorenen Freunde und den
scheinbar zerstörten Gegenstand. Auch verschwinden Figuren ohne einen Grund und
tauchen später als Retter in der Not wieder auf, Kommentare und Aussagen ohne
Hintergrundwissen werden als selbstverständlich aufgefasst und 9 weiß in einer
ihm unbekannten Welt wie Strom funktioniert. Des Weiteren ist mir das liebevoll
gestaltete Ende von „9“ sehr vom Ast gebrochen, da man davon ausging, dass die
Getöteten gerettet werden. Doch auf einmal werden sie nur in den Himmel
gelassen. Hatte man keine Ideen oder Angst vor der Zeit? Wollte man Dinge
überspringen? Der Film hat keine Überlänge und liegt unter der zeitlichen
Grenze für Spielfilme.
Ich bin sehr geteilter Meinung. Der Film ist grafisch ein
durchaus lohnender Hingucker und die Story ist größtenteils zu akzeptieren und
unterhaltsam. Doch die oben beschriebenen Ungereimtheiten bringen mich ins
Grübeln. Im Großen und Ganzen komme ich jedoch auf ein positives Endergebnis
und gebe daher 9 und seinen Mitstreitern 3 ½ von 5 Punkten.
Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]
- Die „Steel Behemoths“, die laufenden Kampfroboter, ähneln
stark den vielfach dargestellten Tripods aus dem Roman „Der Krieg der Welten“.
- Der Film kam am 09.09.2009 in die Kinos.
- Der Wissenschaftler aus dem Film hat sein eigenes
Facebookprofil, auf dem er Berichte über seine Schöpfungen sowie weitere
Informationen bis zum Filmstart veröffentlichte. (Wikipedia EN)
- Der Wissenschaftler, der im Grunde für den Untergang der
Menschheit verantwortlich ist, wird im Original von Alan Oppenheimer
gesprochen, welcher den gleichen Nachnamen hat wie Robert Oppenheimer, der die
Nukleartechnik entwickelt hatte und als „Vater der Atombombe“ gilt. (Wikipedia EN)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen