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Samstag, 29. Dezember 2012

#9

Deutscher Titel: #9
Original Titel: 9

Genre: Animation, Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: ca. 79 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Shane Acker
Drehbuch: Timur Bekmambetow, Tim Burton, Dana Ginsburg, Jim Lemley
Musik: Deborah Lurie, Danny Elfman

Original-Synchronisation:
Elijah Wood (9)
Fred Tatasciore (8)
Jennifer Connelly (7)
Crispin Glover (6)
John C. Reilly (5)
Martin Landau (2)
Christopher Plummer (1)



 Wir hatten solches Potenzial, solche Möglichkeiten. Doch wir vergeudeten unser Talent, unsere Intelligenz. Unser blindes Streben nach Technologie beschleunigte nur den Untergang. Unsere Welt neigt sich dem Ende zu. Doch das leben muss weiter gehen…


Wer oder was in einer post-apokalyptischen Welt überlebt, nachdem wir uns in unserer Überheblichkeit im Endeffekt selbst zerstört haben, zeigt uns Regisseur Shane Acker in seinem 2009 erschienenen Film „#9“, welcher auf seinem gleichnamigen Kurzfilm basiert.

9, eine Puppe aus Stoff und Metall, erwacht in einem düsteren Zimmer. Als er nach draußen blickt erkennt er, dass er in einer zerstörten Welt aufgewacht ist. Nachdem er einen seltsamen Gegenstand auf dem Boden findet und aus dem Fenster des kaputten Hauses einen Gleichgesinnten erblickt, macht er sich auf den Weg hinab auf die Straße. Dort lernt er den älteren 2 kennen. Doch schon bald werden die beiden von einer Kreatur aus Metall und Schrott angegriffen, die schließlich 2 in eine Fabrik entführt. 9 bricht kurz darauf zusammen und wacht in einer Kathedrale auf. Im Schutz des alten Gebäudes leben 5, 1, 8 und 6 - weitere Puppen wie 9. 1 erzählt ihm, dass es einen Krieg zwischen Menschen und Maschinen gab, der alles zerstörte. Gegen den Willen von 1 ziehen 9 und 5 los, um 2 zu retten. In der Fabrik treffen sie auf die verschollene Kämpferin 7. Mit dem seltsamen Gegenstand erweckt 9 ausversehen eine riesige Maschine, welche 2 tötet. Gemeinsam schaffen die übrigen zu entkommen. 7 führt sie in eine alte Bibliothek, wo sie die Zwillinge 3 und 4 treffen. Mit der Hilfe von 9 finden sie heraus, dass sie alle doch mehr verbindet als sie glauben.

„#9“ ist ein schön anzusehendes Animationsabenteuer in einer Welt, die in einer fiktiven Zeitlinie schon Mitte der 40er ihr Ende fand. Auch wenn einige Oberflächen zwar sehr texturarm sind, so ist das post-apokalyptische sogar post-menschliche Endzeitszenario um die Stoffpuppen 1 bis 9 ein interessant gestaltetes Werk. Düster gehalten mit einem Hauch von Steampunk ist „#9“ ohne Zweifel ein nett anzusehender Film. Die Story ist stets klar, nachvollziehbar und weist keine großen Komplexitäten auf. Dennoch fallen mir einige unverständliche Aspekte ein, die die Inszenierung fragwürdig wirken lassen. Ein Beispiel: 1, 3, 4, 6, 7, sowie 9 entkommen der Maschine B.R.A.I.N. und zerstören mit einem einzigen Fass das Fabrikgebäude. Da finden sie einen Plattenspieler und hören allesamt „Somewhere over the Rainbow“. Alle Puppen sind gut gestimmt in Feierlaune bis B.R.A.I.N. aus dem Rauch auftaucht. Niemand machte sich großartig Sorgen oder Gedanken um die verlorenen Freunde und den scheinbar zerstörten Gegenstand. Auch verschwinden Figuren ohne einen Grund und tauchen später als Retter in der Not wieder auf, Kommentare und Aussagen ohne Hintergrundwissen werden als selbstverständlich aufgefasst und 9 weiß in einer ihm unbekannten Welt wie Strom funktioniert. Des Weiteren ist mir das liebevoll gestaltete Ende von „9“ sehr vom Ast gebrochen, da man davon ausging, dass die Getöteten gerettet werden. Doch auf einmal werden sie nur in den Himmel gelassen. Hatte man keine Ideen oder Angst vor der Zeit? Wollte man Dinge überspringen? Der Film hat keine Überlänge und liegt unter der zeitlichen Grenze für Spielfilme.

Ich bin sehr geteilter Meinung. Der Film ist grafisch ein durchaus lohnender Hingucker und die Story ist größtenteils zu akzeptieren und unterhaltsam. Doch die oben beschriebenen Ungereimtheiten bringen mich ins Grübeln. Im Großen und Ganzen komme ich jedoch auf ein positives Endergebnis und gebe daher 9 und seinen Mitstreitern 3 ½ von 5 Punkten.





Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]


- Die „Steel Behemoths“, die laufenden Kampfroboter, ähneln stark den vielfach dargestellten Tripods aus dem Roman „Der Krieg der Welten“.

- Der Film kam am 09.09.2009 in die Kinos.

- Der Wissenschaftler aus dem Film hat sein eigenes Facebookprofil, auf dem er Berichte über seine Schöpfungen sowie weitere Informationen bis zum Filmstart veröffentlichte. (Wikipedia EN)

- Der Wissenschaftler, der im Grunde für den Untergang der Menschheit verantwortlich ist, wird im Original von Alan Oppenheimer gesprochen, welcher den gleichen Nachnamen hat wie Robert Oppenheimer, der die Nukleartechnik entwickelt hatte und als „Vater der Atombombe“ gilt. (Wikipedia EN)

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