Original Titel: Sherlock Holmes
Genre: Abenteuer, Thriller
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: ca. 128 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Guy Ritchie
Drehbuch: Michael Robert Johnson, Anthony Peckham, Simon Kinberg, Lionel Wigram
Musik: Hans Zimmer
Besetzung:
Robert Downey Jr. (Sherlock Holmes)
Jude Law (Dr. John Watson)
Rachel McAdams (Irene
Adler)
Mark Strong (Lord Blackwood)
Eddie Marsan (Inspektor Lestrade)
Kelly Reilly
(Mary Morstan)
„Ob man Watson und mir gestatten würde Ihr Gehirn zu sezieren? Nach Ihrem Tod natürlich.“
Mit „Sherlock Holmes“ nimmt uns der britische Drehbuchautor
und Regisseur Guy Ritchie (Snatch, Rock N Rolla) mit auf eine detektivische
Jagd der Extraklasse durch das London des 19. Jahrhunderts.
1891: Sherlock Holmes, eigenartiger Privatdetektiv und
Meister seines Fachs, kann mit Hilfe von seinem treuen Kollegen und Assistenten
Dr. Watson einen Ritualmord an einem jungen Mädchen verhindern. Am Ort des
Verbrechens stellen sie Lord Blackwood, der bereits für fünf Morde
verantwortlich ist. Nachdem Blackwood zum Tode verurteilt wurde, erzählt er
Holmes, dass dies noch nicht das Ende sei und dass das Morden weitergehen
werde. Felsenfest davon überzeugt, dass der Fall abgeschlossen ist, verfällt
Holmes in einen vegetierenden und unmotivierten Lebensstil ohne fordernde
Beschäftigungen. Doch plötzlich bekommt er unverhofft Besuch von Constable
Clark, der ihm mitteilt, dass Lord Blackwood von den Toten auferstanden sei.
Die Jagd beginnt...
Wieder einmal wird eine der berühmtesten Literaturgestalten
der Geschichte zurück auf die Leinwand geholt. „Sherlock Holmes“ ist optisch
toll in die 1890er eingebettet und überzeugt durch tolle Kostüme, viel Dreck
und einem London im Aufschwung der Industrialisierung. So versetzt uns der Film
fast in eine andere Welt, die sich jeden Fall sehen lassen kann. Gespickt mit pfiffigen
Kameraeffekten und –spielereien ist das Detektivspektakel abwechslungsreich und
hat dadurch seinen eigenen Stil. Die Handlung ist spannend, interessant für
Krimiliebhaber und ergänzt mit
unterhaltsamen Nebensequenzen. Trotzdem verliert der Film selten seinen Faden.
Oft ist Sherlock Holmes mit seiner überaus faszinierenden Aufmerksamkeit dem Zuschauer
mehrere Schritte voraus, was die Person des Meisterdetektivs unter anderem
ausmacht. Was zuerst nicht ganz nachvollziehbar und einordbar scheint, klärt
sich ganz zum Schluss ganz sicher auf. Also keine Sorge: Man ist nicht dumm,
nur Holmes ist besser. Nicht zu vergessen der grandiose Abspann: Ein toller
Einfall die Credits genauso fantastisch zu inszenieren wie den Film.
In der Hauptrolle des Sherlock Holmes ist Robert Downey Jr.
(Stichtag, Iron Man) zu sehen. Mit seiner bekannten Art zynische, arrogante und
eigenwillige Personen zu verkörpern schafft es Downey auch dieses Mal
humorvoll, unterhaltsam und vor allem mit schlagfertigen Dialogen sich in die
Herzen der Zuschauer zu spielen. Mit ebenso vielen Gags und spitzen Sprüchen
trifft Jude Law (Gattaca, A.I.) als Dr. Watson an seine Seite. Gutmütig und mit
zynischem Konter einer Ehefrau begeistert Law
charmant in der Rolle des innerlich zerrissenen Mediziners. Weibliche
Verstärkung bekommt das Duo von Rachel McAdams (Die Frau des Zeitreisenden) als
Irene Adler. Schauspielerisch recht ansehnlich, doch habe ich das Gefühl, dass
sie nicht so recht in den Cast passt. Die meiste Zeit fällt sie eher störend
auf. Bösewicht Lord Blackwood wird von Mark Strong (Sunshine, Kick-Ass, Green
Lantern), der abermals als düstere und mysteriöse Gestalt überzeugt. Als starke
Nebendarsteller spielen sowohl Eddie Marsan (V wie Vendetta, Hancock) als meist
hilfloser Inspektor Lestrade und Kelly Reilly (Stolz und Vorurteil, Flight) als
energiereiche Mitstreiterin und Verlobte Mary Morstan von Watson gelungen wichtige
Figuren in der Welt von Sherlock Holmes. Besonders Reilly gefällt mir
schauspielerisch und begeistert in ihrer Rolle.
„Sherlock Holmes“ ist toll inszenierte und gestaltete
Unterhaltung, welche mehr einem Krimi als einem Thriller gleicht. Mit irrwitzigen
Dialogen und guten Einfällen ist der sonst so lineare und überraschungsarme
„Sherlock Holmes“ ein sehenswerter Streifen für Liebhaber von
Ermittlungsgeschichten. Deswegen bekommt der Meisterdetektiv 4 ½ von 5 Punkten.
Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]
Auch wenn „Sherlock Holmes“ keine Verfilmung von den Werken
Arthur Conan Doyles ist, gibt es Anspielungen
auf diese:
- Irene Adler überlistete Holmes in der Erzählung „Ein Skandal in Böhmen“ und tritt nun im Film als Holmes’ hinterlistige Geliebte auf.
- Die Analyse der Uhr findet sich sehr ähnlich im Roman Das Zeichen der Vier.
- Irene Adler überlistete Holmes in der Erzählung „Ein Skandal in Böhmen“ und tritt nun im Film als Holmes’ hinterlistige Geliebte auf.
- Die Analyse der Uhr findet sich sehr ähnlich im Roman Das Zeichen der Vier.
- Mary Morstan, Prof. Moriarty und Mycroft tauchen um selben
Roman auf. (Wikipedia DE)
- Ritchie wollte Holmes mit Absicht anders dartellen. So trägt
dieser keinen Deerstalker sondern einen Fedora, den Downey Jr. selbst
aussuchte. (Wikipedia EN)
Ich liebeliebeliebe diesen Film! :D
AntwortenLöschenOkay, ich lieeeebe einfach Robert Downey jr und Jude Law, aber der Film ist auch super!
Sehr schöne Rezi ;), liebe Grüße,
Clara :)
Vielen Dank für dein Feedback! Ich finde Downey Jr. und Law auch einfach super :)
LöschenIch finde diese Darstellung von Sherlock Holmes absolut gelungen. Ich freue mich, dass er nicht seinen klischeehaften blöden beige-karierten Anzug und diese überaus dämliche Mütze trägt und dass er einfach nicht als Mary Sue aufritt, sondern auch als ein menschliches Wesen mit Fehlern!
AntwortenLöschenRobert Downey Jr. und Jude Law spielen ihre Rollen nahezu perfekt. Die Geschichte ist grandios erzählt, schlüssig und spannend. Die Gags sind brilliant. Ich freue mich auf den dritten Film nächstes Jahr! :)
Tolle Rezi! Hast alles schön auf den Punkt gebracht. Hättest ja noch erwähnen können, wie überragend die Musik doch auch ist! ;)
Klasse Rezension, aber auch ein klasse Film ;).
AntwortenLöschenIch kann dir wirklich nur zustimmen!
Toll finde ich deinen Satz: "Man ist nicht dumm, nur Holmes ist besser." Genauso fühlt man sich, wenn Holmes einen immer wieder mit seinen toll inszenierten Einfällen und Gedankengängen überrascht.
"Schon gewusst" finde ich auch immer wieder interessant.
Ich habe einige Sherlock-Holmes-Bände gelesen und meine auch, dass Figuren wie Watsons zukünftige Frau und Mycroft auftauchen. Mary Morston als Auftraggeberin in "Das Zeichen der Vier", Moriarty glaube ich erst später.
Übrigens finde ich, dass Robert Downey Junior die durchaus nicht anspruchlose Rolle des Holmes außerordentlich gut spielt - auch, wenn man es mit der Buchvorlage vergleicht, wo ich ja sonst eher skeptisch bin.
Liebe Grüße =)
Charlie
Gute Rezension, Schrecklicher Film :)
AntwortenLöschenAls ehrlicher Fan der Romane von Arthur Conan Doyle schaudert es mich, wenn ich das lese. Es erfasst in keinster Weise diesen Krimi-Effekt, der einen in jedem Roman mitreißt und ist so versaut durch die ganzen dreckigen & billigen Spezialeffekte. Also ganz ehrlich... Es tut mir Leid, aber schrecklicher Film, schreckliche Umsetzung und einfach schreckliche Effekte, Bin ganz anderer Meinung! Homes wird durch Robert Downey Junior nicht annähernd gut gespielt, sein ganzer Intelekt geht total verloren, es fehlt dieses Geheimnissvolle und der Facetten reiche Charakter. Dazu kommt einfach, dass ich den Film unglaublich vorhersehbar finde & deswegen bin ich umso mehr enttäuscht. Homes war für mich immer ein Mysterium und der Film kommt da einfach garnicht ran.
Tut mir Leid :/
Da ich die Romane nicht gelesen habe, kann ich natürlich keine Vergleiche ziehen. Dennoch ist meiner Meinung nach der Film kein schlechter, denn "Sherlock Holmes" ist keine Verfilmung der Romane und ist gewillt einen neuen Stil auszuprobieren. Von daher finde ich den Film als sehr gelungen.
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