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Donnerstag, 3. Januar 2013

Inception

Deutscher Titel: Inception 
Original Titel: Inception

Genre: Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: ca. 148 Min.
Altersfreigabe: FSK 12 
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer

Besetzung:
Leonardo DiCaprio (Dominick „Dom“ Cobb)
Joseph Gordon-Levitt (Arthur)
Ken Watanabe (Saito)
Cillian Murphy (Robert Fischer Jr.)
Ellen Page (Ariadne)
Tom Hardy (Eames)
Dileep Rao (Yusuf)
Marion Cotillard (Mal)
Michael Caine (Miles)



Welches ist der widerstandsfähigste Parasit?


Inception – eines der wohl tiefgreifendsten Filme unserer Zeit. Mit dem Hinabstieg in unser Unterbewusstsein schuf Regisseur Christopher Nolan (The Prestige, The Dark Knight Rises) einen Heist-Thriller der Extraklasse.

Dominick „Dom“ Cobb ist der beste seines Fachs: Er schleust sich als Extractor in die Träume anderer ein, um dann ihre Geheimnisse aus dem Unterbewusstsein zu stehlen. Er und sein Kollege Arthur werden von dem Geschäftsmann Saito engagiert einen Auftrag auszuführen, bei dem sie jedoch keine Gehmeinisse stehlen sondern einen Gedanken einpflanzen sollen. Als Gegenzug für den schwierigen Coup erhält Cobb, auf dem ein Kopfgeld ausgesetzt wurde und der weltweit gesucht wird, die Möglichkeit ohne weitere Konsequenzen wieder in die Staaten einzureisen und seine Kinder wieder zu sehen. Sehnsüchtig nach seinem Sohn und seiner Tochter willigt er ein und stellt ein Team zusammen. Gemeinsam mit der Studentin Ariadne, dem Fälscher Eames und dem Chemiker Yusuf gelingt es Cobb und Arthur, Saito im Gepäck, in das Unterbewusstsein des Konzernerbens Robert Fischer Jr. zu gelangen. Doch dieser hat sich gegen Extractor-Angriffe schulen lassen, sodass die Mission zu scheitern droht...

Können wir unseren Augen, ja unserem Verstand trauen? Ist es die Realität, in der wir uns gerade befinden, oder nur ein Traum? Und was ist eigentlich Realität? Das alles und viel mehr steckt in „Inception“ dem Meisterwerk der Träume im Reich unseres Unterbewusstseins. Vielleicht sehen wir davon gar nicht alles. Was wir aber sehen ist eindrucksvolles Kino. Bis ins kleinste Detail inszeniert Christopher Nolan, die Welten von „Inception“. Das kunstvolle japanische Schloss, die sich verbiegenden Städte und die eisigen Gebirgshänge lassen die Augen der Zuschauer größer werden. Gespickt mit sensationellen Zeitlupenbildern, wie ein von der Brücke fallender Van oder eine explodierende Einkaufsstraße, ist der Traum-im-Traum-Thriller ein visuelles Feuerwerk.

Bis zum Ende ist „Inception“ ein gut gelungener Thriller. Doch dann kommt in der letzten Sekunde der Knackpunkt, an dem alles in Frage gestellt wird. Der Zuschauer fängt erst nach dem Film an zu überlegen, was nun echt an „Inception“ war und was nicht. War alles nur ein Traum oder doch so wie es gezeigt wurde. Spätestens dann ist jedem klar, dass mehr dahinter stecken muss. Regisseur Christopher Nolan verarbeitet nicht nur das generelle Traumthema, er geht wie im Film auf so vielerlei Art und Weise weitere Ebenen tiefer. So greift er tiefenpsychologische Theorien auf wie Sigmund Freuds Ödipuskomplex und die der Archetypen von Carl Gustav Jung. Des Weiteren widmet sich der Inhalt von „Inception“ der Traumata und deren Verarbeitung sowie grundlegenden Fragen der Menschheit wie zum Beispiel „Was ist Realität?“, welche schon von Platon und Sokrates behandelt wurden. So entstanden durch die eindeutige Mehrdeutigkeit zahllose Interpretationen und Theorien über den Film selbst.

Mit Spitzenbesetzung landet Christopher Nolan einen Volltreffer. Der ohnehin schon bekannte und beliebte Leonardo DiCaprio (The Beach, Shutter Island) überzeugt mit großartiger Leistung. Aber auch Joseph Gordon-Levitt (The Dark Knight Rises, Looper) und Tom Hardy (Black Hawk Down, The Dark Knight Rises), die sich mittlerweile in der Szene etabliert haben, sind meiner Meinung nach eine Top-Besetzung der Extractor-Bande. Weibliche Unterstützung gab es von Marion Cotillard (Big Fish, The Dark Knight Rises) und Ellen Page (X-Men: Der letzte Widerstand, Juno) – ebenfalls schauspielerisch überzeugende sowie gutaussehende Darstellerwahl. Neben Ken Watanabe (Last Samurai, Batman Begins) sind last but not least auch Cillian Murphy (28 Days Later, Sunshine) und Michael Caine (The Prestige, The Dark Knight) dabei, welche schon in „Batman Begins“ unter Leitung Nolans die Rollen besetzten. Auch hier bereichern sie den Cast als authentische Nebendarsteller.

„Inception“ – Ein Film, ein Gedanke, der uns selbst eingepflanzt wurde, sodass wir über die Welt ins Grübeln kommen. Wieder einmal hat Christopher Nolan bewiesen, dass er das Talent hat, anspruchsvolle Themen mit actionreichem Kino zu vereinen. Ich kann den Science-Fiction-Knaller jedem ans Herz legen. Und selbst wenn ihr den Film schon einmal gesehen habt, schaut ihn euch doch noch einmal ganz genau an und achtet auf all die versteckten Hinweise und Spielereien. Deswegen hat „Inception“  meines Erachtens 4 ½ von 5 Punkten verdient.





Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]


- Neben der Zahl 528491, welche als Safe-Code und als Hotelzimmer auftaucht, lässt sich auch die versteckte Zahl 3502 finden. Dies ist die Nummer des Hotelzimmers, in dem Cobb und seine Frau ihren Hochzeitstag feierten. Zum Beispiel am Zug, der durch die Straßen rollt, sowie gespiegelt am Taxi in derselben Szene.

- Befindet sich Cobb in einem Traum trägt er seinen Ehering an der linken Hand.

- Nolan spielt unter anderem auf die griechische Mythologie an. So heißt die Architektin nicht grundlos Ariadne und zeichnet ein Labyrinth wie das des Minotaurus. (Wikipedia DE)

- Da man nicht wusste wie man die Schwerelosigkeit der Haare von Ellen Page simulieren sollte, wurden diese für jene Szenen nach hinten gebunden. (Wikipedia DE)

- Die Szenen, die am Bistro in Paris spielen, wurden mit 1000 Bildern pro Sekunde aufgenommen, um eine möglichst hohe Zeitlupe darstellen zu können. (Wikipedia DE)

- Christopher Nolans Cousine Miranda Nolan spielt eine Flugbegleiterin. (Wikipedia EN)

- „Die Musik des Soundtracks besteht aus dem Teilen und dem Vervielfachen des Tempos des Édith-Piaf-Stücks [Non, je ne regrette rien, Anm.]. So konnte ich die Verlangsamung der Zeit deutlich machen. Zu jeder Zeit konnte ich in eine andere Zeitebene tauchen.“
        (Hans Zimmer: In einem Interview der New York Times / Artsbeat vom 27. Juli 2010)